prio.swiss befürwortet mehr Eigenverantwortung: Die Anpassung der Mindestfranchise bringt Einsparungen in Milliardenhöhe

12.03.2025

Der Nationalrat wird am 13. März über die Erhöhung der Mindestfranchise befinden. prio.swiss – ebenso wie der Bundesrat – unterstützt diesen Vorschlag. Dieser stärkt die Eigenverantwortung der Versicherten und ermöglicht dadurch beträchtliche Einsparungen zu Gunsten der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler. Die Mindestfranchise von 300 Franken wurde seit mehr als 20 Jahren nicht mehr angepasst, während sich die Kosten pro Versicherten in dieser Zeit verdoppelt haben. Bereits eine Erhöhung der Franchise auf 500 Franken würde zu Einsparungen von 1,2 Milliarden Franken pro Jahr führen, was 3 Prozent der Prämien entspricht.

Die obligatorische Krankenpflegeversicherung beruht auf einem ausgeklügelten Gleichgewicht zwischen Eigenverantwortung und Solidarität. Jeder muss bei der Nutzung des Gesundheitssystems Zurückhaltung üben, um die Belastung aller Versicherten nicht zu erhöhen. Ein Mittel, um die Eigenverantwortung zu fördern, sind die Franchisen. Diese haben jedoch nicht mit der Kostenentwicklung Schritt gehalten. Die Mindestfranchise wurde seit mehr als 20 Jahren nicht mehr angepasst, obwohl sich die OKP-Kosten pro Versicherten in dieser Zeit verdoppelt haben.

Einsparungen von 1,2 Milliarden Franken

Da die Mindestfranchise nicht mehr an die Entwicklung der Gesundheitskosten angepasst wurde, ist ihre dämpfende Wirkung auf die Inanspruchnahme von Leistungen, die über die Prämien finanziert werden, immer mehr gesunken. Laut einer aktuellen Studie von Helsana könnte durch eine Erhöhung der Franchise von 300 auf 500 Franken eine Einsparung von rund 1,2 Milliarden Franken pro Jahr erzielt werden. Dies entspricht einer Senkung der Prämien um 3 Prozent. Aus Sicht von prio.swiss ist es daher für die nachhaltige Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems wichtig, dass sich der Nationalrat für die Motion ausspricht, die eine Anpassung der Mindestfranchise an die Realität fordert (Mo. 24.3636 – Mindestfranchise den realen Gegebenheiten anpassen). Auch der Bundesrat unterstützt diesen Vorschlag.

Mehr Eigenverantwortung

Bisher haben die Massnahmen zur Kostendämpfung vor allem die Leistungserbringer, die Kantone und die Versicherer betroffen. Massnahmen zur Stärkung der Eigenverantwortung fehlen grundsätzlich. Wenn wir die Kosten in den Griff bekommen wollen, müssen wir alle Ansätze verfolgen und alle Hebel aktivieren. Eine Überarbeitung und regelmässige Anpassung der Franchisen an die Entwicklung der Gesundheitskosten ist daher sinnvoll. Auf diese Weise können erhebliche Einsparungen erzielt werden, die die Prämienzahler und Prämienzahlerinnen spürbar entlasten.